Der Saturnmond Iapetus ist eines der mysteriösesten Objekte im Sonnensystem. Wissenschaftler glauben, zumindest eine Antwort auf dieses letzte Rätsel zu haben.
Noch bevor Menschen Raumschiffe zum Saturn schickten, wussten Astronomen, dass Iapetus etwas Seltsames hat. Seine Helligkeit änderte sich je nach Ausrichtung zur Erde erheblich. Follow-up-Beobachtungen mit Raumfahrzeugen wie Voyager und Cassini zeigten, dass dies daran lag, dass die Hälfte des Mondes mit schneeweißem Material bedeckt ist, während die andere Hälfte dunkel wie die Nacht ist.
Während des letzten Vorbeiflugs bestätigte das Cassini-Raumschiff der NASA, dass Iapetus auf der dunklen Seite warm genug ist - 127 Kelvin (-230 F) -, damit sich Wasserdampf langsam aus dem Wassereis freisetzen kann. Dieser Dampf wandert dann um den Mond herum und gefriert wieder auf der weißen Seite. Dieser Prozess der Verdampfung und Akkumulation wird als "thermische Entmischung" bezeichnet.
Woher kommt also das dunkle Material? Astronomen glauben, dass es nicht von Iapetus stammt, sondern von den umliegenden Außenmonden stammt. Während Iapetus seine Umlaufbahn umrundet, stapelt sich dieses dunklere Material auf der führenden Hemisphäre. Das Material erwärmt die Oberfläche des Mondes und ermöglicht es ihm, den Wasserdampf freizusetzen, der sich dann auf der anderen Seite neu bildet.
Wissenschaftler beschreiben dies als einen außer Kontrolle geratenen Prozess. Sobald es losging, gingen beide Hemisphären bis zum Äußersten. Das Wasser kochte vollständig von der dunklen Seite weg und sammelte sich dann auf der hellen Seite an. Sie sehen keine Grautöne, nur Schwarz und Weiß.
Dank Cassinis jüngstem Vorbeiflug glauben Planetengeologen, dass sie die seltsame Fußballform des Mondes und den Äquatorialkamm in den Griff bekommen, aber diese werden mit zukünftigen Forschungsarbeiten geliefert.
Ursprüngliche Quelle: NASA / JPL / SSI-Pressemitteilung