Hubbles sieht Galaxien im Bau

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Das neueste vom Hubble-Weltraumteleskop veröffentlichte Bild zeigt eine wunderschöne Ansicht einer großen Galaxie, die aus einer Sammlung kleiner Galaxien zusammengesetzt wird. Es ist unglaublich weit weg, 10,6 Milliarden Jahre, also sehen wir es so, wie es nur 3 Milliarden Jahre nach dem Urknall aussah. Diese Beobachtungen stimmen mit gängigen Theorien darüber überein, wie kleine unregelmäßige Galaxien zu den größeren Strukturen verschmelzen, die wir heute sehen.

Bilder vom Hubble-Weltraumteleskop der NASA haben durch die Verschmelzung kleinerer, leichter Galaxien einen dramatischen Einblick in eine große und massive Galaxie gegeben, die sich im Zusammenbau befindet. Astrophysiker glauben, dass Galaxien auf diese Weise im jungen Universum gewachsen sind. Hubble-Beobachtungen der Radiogalaxie MRC 1138-262 mit dem Spitznamen „Spiderweb Galaxy“ zeigen nun Dutzende von sternbildenden Satellitengalaxien als einzelne klumpige Merkmale beim Verschmelzen. Eine Radiogalaxie emittiert mehr Energie in Form langwelliger Strahlung (Radiowellenlängen) als bei Wellenlängen des sichtbaren Lichts. Da die Galaxie 10,6 Milliarden Lichtjahre entfernt ist, sehen Astronomen sie so, wie sie in den frühen Gründungsjahren des Universums aussah, nur 3 Milliarden Jahre nach dem Urknall.

Ein auffälliges Merkmal der Spinnennetzgalaxie ist das Vorhandensein mehrerer schwacher, kleiner linearer Galaxien innerhalb der Verschmelzungsstruktur. Die Komplexität und Klumpigkeit stimmen mit Vorhersagen hierarchischer Galaxienbildungsmodelle überein. Hierarchische Strukturbildung ist das Szenario, in dem Galaxien und Cluster „von unten nach oben“ zusammengesetzt werden und kleine Bausteine ​​zu größeren Strukturen verschmelzen. Es unterstützt auch die Annahme, dass entfernte mächtige Radiogalaxien die Verschmelzung kleinerer Sternensysteme darstellen, um die riesigen Galaxien zu erzeugen, die in den Zentren von Galaxienhaufen in unserer eigenen kosmischen Nachbarschaft zu sehen sind. Der Hubble bietet ein einzigartiges Beispiel aus der Praxis für Simulationen zur Bildung dominanter Clustergalaxien.

Die Spinnennetzgalaxie befindet sich im südlichen Sternbild Hydra (die Wasserschlange) und ist eine der massereichsten bekannten Galaxien.

Dieses Ergebnis wurde in der Ausgabe des Astrophysical Journal Letters vom 10. Oktober 2006 von G. Miley, R. Overzier, M. Franx, H. Rötgering und E. Helder (Universität Leiden), A. Zirm, H. Ford veröffentlicht (Johns Hopkins University), J. Kurk (Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg), L. Pentericci (INAF Osservatorio di Roma), J. Blakeslee (Washington State University), G. Illingworth (Lick Observatory), M. Postman ( STScI), P. Rosati (European Southern Observatory) und B. Venemans (Institut für Astronomie, Cambridge).

Originalquelle: Hubble-Pressemitteilung

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